Erasmus Kroatien

ERASMUS +

In den letzten beiden Jahren hat unsere Schule gemeinsam mit der OS Nad Lipom in Zagreb (Kroatien) ein Erasmus+ Projekt durchgeführt. Es ist Zeit für einen Rückblick!
Gemeinsam haben wir in der Erasmus-AG zwei Jahre lang zum Thema „Toleranz“ gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler haben hierbei wichtige zwischenmenschliche und gesellschaftliche Werte thematisiert. Es ging besonders darum, Vorurteile auf allen Ebenen des alltäglichen Miteinanders gegen Menschen aller gesellschaftlichen Gruppen als solche zu erkennen und von objektiv beobachtbaren Unterschieden abzugrenzen. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler die Erfahrung machen, dass auch bei Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen oder Herkunft die Gemeinsamkeiten meist überwiegen.
Die Schülerinnen und Schüler haben gelernt, Vorurteile die Andere äußern nicht unkritisch zu übernehmen, sondern zu hinterfragen und zurückzuweisen. Das Ziel war ein offener Umgang mit Unbekanntem und Fremden.
Basierend auf der Arbeit beider Schulen im Rahmen des Projektes erstellten die Lehrkräfte der kroatischen und deutschen Schule gemeinsam ein Konzept, dass es anderen interessierten Schulen erleichtern soll, ein ähnliches Projekt an ihrer Schule durchzuführen.
Im Rahmen des Projektes führte unsere Schule zwei Reisen mit Schülerinnen und Schülern nach Kroatien durch. Zwei Lehrkräfte reisten nach dem ersten Jahr ein zusätzliches Mal nach Zagreb, um die erste Hälfte des Projektes zu evaluieren und das zweite Projektjahr zu planen.
Für die insgesamt 14 beteiligten Schülerinnen und Schüler waren die Reisen nach Kroatien ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem sie eine Vielzahl neuer Erfahrungen machen konnten. Einige Schülerinnen und Schüler erlebten hierbei zum ersten Mal das Abenteuer einer Flugreise oder übernachteten zum ersten Mal in einem richtigen Hotel.
In Zagreb wurden wir von unserer Partnerschule unglaublich gastfreundlich aufgenommen. Bei gemeinsamen Workshops und Aktivitäten entstanden zwischen den Schülerinnen und Schülern beider Schulen schnell neue Freundschaften. Die unterschiedlichen Sprachkenntnisse stellten hierbei kein Hindernis dar!
In Kroatien besuchten wir viele Orte von außergewöhnlicher Schönheit. Höhepunkte der ersten Reise 2016 waren sicherlich die Besuche der Stadt Dubrovnik und der Plitvicer Seen. Anhand dieser Beispiele architektonischer und landschaftlicher Schönheit lernten die Schülerinnen und Schüler aber auch, welche Folgen es haben kann, wenn Vorurteile nicht thematisiert, eine tolerante Haltung nicht gelebt wird und das gesellschaftliche Miteinander versagt. Beide Orte waren Schauplätze der Schrecken des Kroatienkrieges.
Im zweiten Projektjahr verbrachten unsere Schülerinnen und Schüler wieder eine erlebnisreiche Woche in Zagreb. Außerdem führte uns eine Exkursion nach Osijek mit seiner schönen Altstadt und nach Vukovar an der Donau. Hier war es möglich, die gleichen Lernerfahrungen zu machen wie im Jahr zuvor, denn auch in Vukovar und Osijek wüteten damals die Kämpfe. Die Berichte von Zeitzeugen machten einen starken Eindruck auf die Schülerinnen und Schüler und alle waren froh, dass in Kroatien wieder Frieden herrscht. Die Bedeutung eines offenen und toleranten Umgangs miteinander wurde immer besser verstanden.
Trotz dieses schweren Themas überwogen auf beiden Reise die vielen schönen und neuen Erlebnisse und Erfahrungen, die sicher lange in Erinnerung bleiben, genauso wie die Menschen, die wir auf der Reise kennengelernt haben und die uns so herzlich begleitet haben.
Auch unsere Schule durfte in jedem der beiden Projektjahre eine Gruppe aus Lehrern und Schülern unserer Partnerschule bei uns in Euskirchen begrüßen! Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich gefreut die neuen Freunde wiederzutreffen und haben sie in der fremden Umgebung toll unterstützt. Bei gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen wurde weiter am Projektthema gearbeitet und der Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald vorbereitet. Gemeinsam wurde in beiden Projektjahren eine Fahrt nach Weimar durchgeführt, von wo aus wir diesen traurigen Ort der deutschen Geschichte besuchen konnten. Dies war nicht einfach, weder für die Schülerinnen und Schüler, noch für die Lehrerinnen und Lehrer. Aber wir haben gelernt, dass man besonders in Deutschland die Augen nicht vor der Geschichte verschließen darf, sondern gegen Vorurteile einstehen und Toleranz vorleben muss.
Zwei spannende Projektjahre liegen hinter uns, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Wir hoffen, dass wir unsere Partner und Freunde aus Zagreb einmal wiedersehen und werden bestimmt noch lange in Kontakt bleiben!


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